Auf Merkels und Obamas Spuren vom 05.09.2015 bis 12.09.2015
Zehn Mitglieder des Weinheimer Alpenvereins unter der bewährten Leitung von Walter Hebling machten sich wieder auf den Weg, die Berge im Karwendel und Wetterstein zu besteigen. Standort für die Gruppe war eine nette Pension in Mittenwald, ein schöner Ort, zentral gelegen auf 920m Höhe mit wunderbaren Lüftlmalereien an den Häusern und einem Geigenbaumuseum. Der Geigen- und Zupfinstrumentenbau kann auf eine 300-jährige Tradition zurück blicken; an den Gründer Matthias Klotz erinnert ein Denkmal neben der Pfarrkirche.
Die Eingehtour am ersten Wandertag verlief in hügeligem Gelände, an Schmalensee und Barmsee entlang, leichter Regen begleitete die Wanderer. Eine Besonderheit in dieser Region sind die Buckelwiesen, einstmals entstanden durch Steinanhäufungen, vom Gras überwachsen und nur noch teilweise erhalten.
Der nächste Tag blieb trocken, die Tour führte an Lauter- und Ferchensee vorbei zum Kranzberg auf 1391m, von wo aus man einen herrlichen Rundblick ins Karwendel-, Wetterstein- und Estergebirge sowie ins Isartal hat. Die höchsten Gipfel waren bereits weiß gepudert. Der Rückweg führte über Elmau mit seinem berühmten Schloss, in dem der letzte G7-Gipfel stattgefunden hatte.
Der nächste Tag führte die Gruppe auf den Schachen, Standort des Jagdhauses von König Ludwig II (1866m), das besichtigt werden kann. Von der prächtigen Ausstattung des Raumes im Obergeschoss ist man völlig überrascht, nach türkischem Vorbild reich bestückt mit einem opulenten Springbrunnen, umlaufenden Polstern, dicken Teppichen, vergoldeten Figuren und schweren Vorhängen aus Brokat und Seide. Ein Rundumblick von der Zugspitze über Garmisch bis ins Karwendel war eine weitere Zugabe. Auch ein Alpengarten in der Nähe des Hauses ist sehenswert.
Ein weiteres Ziel war die Leutaschklamm, ein besonderes Naturschauspiel, gut auf Metallstiegen zu durchlaufen und besonders für Kinder anregend und informativ gestaltet. Eine entspannte Wanderung ins Leutaschtal hinein und auf dem Rückweg der Blick auf einen sogenannten Gletscherschliff, erst vor einigen Jahren entdeckt, rundete diesen Tag ab.
Am Walchensee begann die Tour zum Jochberg, die steil bergauf zum Gipfel auf 1565m führte. Am Gipfelkreuz belohnten ein Handschlag und eine wunderbare Aussicht auf die Spitzen der umliegenden Berge, die aus einer im Norden liegenden Nebeldecke herausragten. Der Kochelsee mit dem gesamten Voralpenland blieb uns verborgen. Doch der Blick über den Walchensee zum Karwendelgebirge entschädigte den fast 800 m Aufstieg.
Am letzten Tag spielte uns das Wetter einen Streich, es regnete, und so wurde der Plan, die Hochlandhütte und weiter den Predigtstuhl (1920m) zu ersteigen geändert. Garmisch-Partenkirchen und der Eibsee waren das Ziel. Die Umrundung des Sees mit den immer wieder schönen Ausblicken auf die Zugspitze bei inzwischen besserem Wetter gefiel allen auch sehr gut, und bis zum Parkplatz bei Hammersbach war es doch weit!
Der Abschied am nächsten Morgen fiel etwas schwer, hätte man doch noch so manche tolle Wanderung in dieser wundervollen Region unternehmen können.
Ein herzliches Dankeschön geht an Walter Hebling für die Planung und Vorbereitung dieser schönen Woche.
Heidi Schmitt