Der Himmel hat geweint (halb aus Sentimentalität, halb aus Freude auf das, was kommt), als sich mehr als ein Dutzend tatkräftiger Helferinnen und Helfer am 1. Oktober trafen, um die Umsetzungsphase des großen Sektionsprojekts „Neuer Kletterturm“ einzuläuten. Nach erfolgter Baugenehmigung im Frühjahr, Zuschussbewilligung durch den DAV Hauptverband und Beauftragung der Firma T-Wall mit dem Bau unseres neuen Kletterturms begannen die Demontagearbeiten des rund 25 Jahre alten Turms an diesem Tag.
Im Dauerregen, der erst gegen Mittag aufhörte, schraubten die Aktiven in schnell gut eingespielten Zweierteams die Strukturplatten von der Unterkonstruktion, um den Stahlgittermast und das Rohrgerüst freizulegen. Rund sieben Stunden hat es gedauert, bis nur noch das Gerippe und die recht maroden Multiplex-Holzplatten der Anfänger-/Kinderwand übrig waren.
Besonders beeindruckend war neben der ungebrochenen Ausdauer aller Mithelfenden auch die Zusammensetzung der Gruppe. Von 18 bis 82 Jahren, von regelmäßigen Kletterern bis zu sporadischen Geländebesuchern war ein breites Spektrum vertreten. Alle gemeinsam motiviert bis unter den Kletterhelm (Sicherheit ging natürlich vor, nicht nur einmal kam ungewollt ein Schraubenschlüssel von oben geflogen), so viel wie möglich in Eigenleistung zu schaffen, bevor eine Fachfirma am 10.10. mit dem Rückbau des Stahlgittermasts beginnt.
Gegen 16:00 Uhr war die letzte Platte demontiert und die Griffe von der Kinderwand entfernt, und einige der Helferinnen und Helfer luden nach getaner Arbeit gleich ein paar Wandelemente samt Griffen ins Auto. Die beste Gelegenheit, um sich ein Andenken an den Turm zu sichern, der für die Jüngeren oder diejenigen, die noch nicht so lange in der Sektion sind, „schon immer da war“, für die „Alten Hasen“ ihre Kletterlaufbahn über zwei Jahrzehnte begleitet hat.
Um die Weitsicht und das Engagement der Gruppe, die in den späten 90er Jahren die Vision einer Künstlichen Kletteranlage als zusätzliche Attraktion auf unserem sowieso schon einmaligen Gelände hatte und in Rekordzeit die Umsetzung verwirklichen konnte zu würdigen, fand am Tag nach dem Arbeitseinsatz eine kleine Dankesfeier statt. Vertreterinnen und Vertreter des Vorstandes und des Turm-Projektteams dankten den Anwesenden für ihr damaliges Engagement und lauschten gerne den Anekdoten und Hintergrundinformationen zu Planung und Bau des Turms.
Besonders beflügelnd waren die guten Wünsche der Erbauer des alten Turmes zum Gelingen des neuen großen Projekts. Genau wie damals soll dieses große Vorhaben den Verein voranbringen, die Mitgliederzahlen stabilisieren oder sogar erhöhen. Und, was im Projektteam schon bestens funktioniert: Jung und Alt, KAGru und JDAV (Jugendgruppe), Sportkletterer und Alpinistinnen zusammenbringen. Auch alle anderen Gruppierungen werden vom Projekt profitieren, indem im Zuge des Neubaus das Gelände noch attraktiver gestaltet werden soll.
Über die Geschäftsstelle werden nun in der Bauphase, die bis Ende Februar 2023 abgeschlossen sein soll, Aufrufe zu Arbeitseinsätzen erfolgen, so wie kürzlich für den Demontageeinsatz am vergangenen Samstag.
Wir freuen uns auf den Kletterturm Version 2.0, genau wie damals auf dem modernsten Stand des Klettersports und eine gute Investition für ebenfalls mindestens 25 Jahre erfolgreiche Vereinsgeschichte.